-
The Legendary Full Moon Concert -
"Eine
Vollmondnacht - Eine Show - Eine Legende"
Line-Up:
Mitch Ryder - Vocals, Tambourine Richard Schein - Guitar Joe Gutc - Guitar Marc Gougeon - Bass Wilson Owens - Drums Billy Csernits - Keyboards |
Setlist:
01. Long Hard Road 02. War 03. Nice And Easy 04. Jenny Take A Ride 05. Ain´t Nobody White 06. Devil With A Blue Dress On /Good Golly ... 07. Liberty 08. Dance Ourselves To Death 09. Wicked Messenger 10. Rock´n Roll 11. Tough Kid 12. True Love 13. Soul Kitchen |
Wie alles begann:
Werbeanzeige
![]() Das "Interview" mit Alan Bangs vor der Show Das Foto stammt aus einem Rock-Kalender aus dem Jahr 1984 |
![]() Billy Csernits - Foto mit Dank an Billy - |
![]() Die erste Bootleg-LP der Show (Stark limitierte Auflage). Es enthält Auszüge der Radioübertragung. |
![]()
|
![]() In dem Buch "Nightflights- Das Tagebuch eines Dee Jay" beschreibt Alan Bangs ausführlich das legendäre Konzert. Auch die weitere Zusammenarbeit mit Mitch wird erwähnt. Leider ist dieses Buch vergriffen und nurnoch sehr schwer über Antiquariate zu bekommen.
Auszug aus dem Buch "Nightflights-Das Tagebuch eines Dee Jay" von Alan
Bangs.
|
.. Meiner Meinung nach war sein
Auftritt in jener Nacht einer der besten Vorstellungen, die ich je erlebt
habe - und wie alle wirklich guten Vorstellungen enthielt sie Momente,
in denen sich der ganze Mikrokosmos ihrer Größe widerspiegelte.
Einer dieser Momente kam bei "Ain´t Nobody White Can Sing The Blues",
und heute noch läuft mir jedesmal, wenn ich daran denke, ein Schauer
über den Rücken.
Er offenbarte nicht nur die Spannung, die während des ganzen Konzerts zwischen Mitch Ryder und seiner Band bestand, sondern auch die zwischen Willard Levise (Ryders wirklicher Name) und seinem Alter Ego, dem schon genannten Mitch Ryder, nicht zu vergessen das gespannte Verhältnis zu seinem Publikum Der Song hieß nach einer Äußerung, die angeblich von Ray Charles stammte und Elvis Costello zu der Behauptung veranlasste: "Der Mann muß einfach zu blind zum Sehen sein." Was eigentlich gemeint war, ist natürlich die Ansicht, dass Weiße, da sie nie so wie die Schwarzen gelitten haben, auch nicht in der Lage sind, das tiefe Gefühl, das für den Blues nötig ist zu empfinden. Die Annahme als solche war Grund genug, um Mitch Ryder leiden zu lassen, doch es erübrigt sich hier wohl, darauf hinzuweisen, dass die Wurzeln seiner Unzufriedenheit ganz woanders, nämlich in seiner widersprüchlichen Natur liegen. Der Blues ist nicht nur die Folge eines sozialen, sondern auch eines persönlichen Leidens, und Mitch Ryder hat in dieser Nacht in Essen gelitten. Manchmal tat es einem richtig weh, es mit anzusehen; es war schon fast zuviel. Mache Leute behaupteten nachher, dass Ryder zu weit gegangen war, dass er den Leuten mehr offenbart hatte, als ihnen zuzumuten war. Sie sagten auch, er hätte sich vor Millionen von Fernsehzuschauern lächerlich gemacht. Sie waren "peinlich berührt" und wandten sich ab. Ich glaube, sie haben etwas verpasst. ... |
![]() siehe auch DVD "Mitch Ryder at Rockpalast" |
Es war ein aufsehenerregendes Konzert: Nach
Southside Johnny und Nils Lofgren kam der Detroiter auf die Bühne,
angemacht durch - wie er sagte - dünnblütigen Rock & Roll.
Er wollte den Leuten im Saal und vor dem Fernseher zeigen, was Rock wirklich
bedeutet!
Und schon war die Diskussion im Gange. Rock & Roll bzw. junge Musik soll laut Meinung des Mitch Ryder eine Abkehr von Spielregeln sein, es soll vor allem keine arrangierte und per Sekundenablauf vorkalkulierte Show sein. Und dementsprechend hat er sich verhalten. ... Er hat Radau gemacht, sich nicht an Konzepte gehalten, keinen superperfekten Set abgeliefert, aber er hat einen herrlichen Rock & Roll „gebracht“, in bester Tradition aller wirklich überdauernder Performer. Und er hat recht! Wenn sich Musiker und Sänger immer an das Vorgegebene gehalten hätten, dann hätten wir heute keinen Rock, keinen Beat, der Schwermetall-Rock wäre nie aufs Plastik gekommen und vor allem hätte es nie die neuen Wellen der Jetzt-Zeit gegeben. .... Er hat´s gebracht, keiner hat´s erwartet. Und das musikalische Beispiel zeigt es ganz deutlich: Hier steht einer vor dem Mikrofon, der seine Seele rausschreit, der kommunizieren will, der keineswegs von sich behauptet, das er der Größte sei. ... Text vom Backsleeve der Maxi-Single "Rock´n´ Roll". |