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Es ist für mich, als jahrelanger Fan und begeisterter Besucher
von Mitch’s Konzerten, immer wieder interessant, bei seiner jährlichen
Deutschland – Tour einen Ort zu besuchen, wo ich ihn noch nicht live erlebt
habe. Dieses Mal fiel meine Wahl auf Idstein im Taunus. Nachdem wieder
mal grandiosem Konzert in der Bonner Harmonie, konnte ich mich nicht damit
abfinden, dass seine Tour für mich schon wieder beendet sein sollte.
Die Scheuer, in der das Konzert stattfand, ist eine angenehme und interessante Location. In der angrenzenden Kneipe kann man vor dem Konzert sehr gut preiswert essen und trinken. Man wird dort als Gast sehr freundlich umsorgt. Pünktlich um 21.00 Uhr betraten die Engerlinge die kleine Bühne, die gerade noch ausreichend Platz für alle Musiker bietet. Wie immer kam Mitch etwas später, begrüßte sein Publikum und versprach eine sehr lange Show an diesem Freitagabend. Mit "Back at work" und „Long hard road” wurde direkt vehement Fahrt aufgenommen. Das Publikum zeigte sofort Begeisterung. Mitch fühlte sich sichtlich wohl. Er erzählte Anekdoten aus seiner jahrzehntelangen Karriere und kommentierte seine Songs. Mit „ Ain’t nobody white“ kam der nächste Höhepunkt. Mitch
hat es bereits geschafft, die Scheuer ist auf seiner Seite. Es ist an der
Zeit, dass Tempo zu drosseln. Mitch zelebriert mit seiner Stimme „All the
fools it sees“. Genial, wie seine Stimme diesen Song durchlebt.
Geht denn überhaupt noch mehr an diesem Abend? Wer Mitch und Engerling
live kennt, der weiß, es geht noch viel mehr. „Freezin in hell“ bringt
dann auch sofort die Antwort. Mitch geht nach diesem Highlight zurück
in die Vergangenheit. Er erzählt über seine Begegnungen mit Jimi
Hendrix in New York. Entspannt und locker wirkt er, wohl wissend, dass
er den nächsten Kracher vorbereitet. „All along the watchtower“, total
entstaubt und voller Energie. Seine Stimme spielt mit dieser alten Hendrix
Nummer. Die Scheuer tobt und der Applaus brandet unter der niedrigen Decke
auf.
Anschließend führte Mitch sein Publikum in die sechziger
Jahre. Er blickt zurück auf seine Karriere mit den Detroit Wheels.
„Ich hatte zu dieser Zeit alles, Frauen, Autos und konnte überall
umsonst essen und trinken. Wir waren jung und unerfahren. Damals hat man
einfach vergessen, uns unser Geld zu geben.“ Mitch lächelte dabei
und streichelte zärtlich das Mikrofon. Nach seinen 60er Hits „Little
latin lupe lu“ und „Jenny take a ride“ verlässt er unter riesigem
Applaus die Bühne.
Leider war das für mich persönlich dann auch wieder das Tourende für dieses Jahr. Dieser Abend war, dank Mitch und Engerling, ein wunderbares Live – Erlebnis voller Höhepunkte. Es bleiben keine Zweifel, Mitch liebt seine Musik. Und wir warten dann wieder gespannt auf Mitch und seine Band im kommenden Jahr. |
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![]() Als ich die 2011er Tourdaten für Mitch Ryder & Engerling das
erste Mal zu Gesicht bekam, stach mir eine Location sofort ins Auge: die
„Scheuer“ in Idstein-Wörsdorf. „Spitze“, dachte ich mir, „kurze Anreise,
gute Gaststätte nebenan zum „warm up“ und eine gute Club-Location“!
Die Zeit verging wie im Fluge und so verlegten wir zur Einlasszeit unsere Runde nach nebenan in die „Scheuer“, ein Musikclub, der auf einem ehemaligen Bauernhofgelände untergebracht ist. Dort ging ich erstmal zum Verkaufstisch von Tourmanager Gert Leiser, um nach Neuigkeiten Ausschau zu halten und ich wurde fündig! Es gibt eine neue Doppel-CD von Mitch Ryder: „Live Talkies PLUS ONE EXTRA LIVE CONCERT“. CD 1 ist die bekannte „Live Talkies“ und auf CD 2 befindet sich bisher unveröffentlichtes Material: ein LIVE-Aufnahme aus dem Jahr 1980 in Berlin, mit der damaligen Power-Band! Allererste Sahne, diese Aufnahme ist von hervorragender Soundqualität und Mitch und die Band sprühen vor Energie! Ein tolles Booklet mit wertvollen Zusatzinformationen ist dabei. Eine unbedingte Kaufempfehlung (gibt`s z.B. über Amazon)!!! An Gerts Tisch gab es dann auch ein fröhliches Wiedersehen mit Mitchs reizender Ehefrau Megan, sowie mit Ralph und Jutta, einem wahrhaften Fanpaar, denen wir hier auf spitting-lizard so viele historische Tickets verdanken und die ja auch die formidable Ticketsammlung zusammengestellt haben, die den Eingangsbereich von „Live in Europe“ auf www.spitting-lizard.de ziert. Weitere Fans wie Kurt und Bill (extra aus den USA angereist) kamen auch hinzu, sie seien hiermit herzlich gegrüßt. ![]() Und dann ging`s los: Der traditionellen Vorstellung „Good evening ladies
and gentlemen, my name is Mitch Ryder and I´m from Detroit“ folgte
als Opener ein locker-funkiges Back At Work von der 1981 erschienen,
großartigen LP Got Change For A Million?
Mitch wurde sehr herzlich empfangen. Mit der zweiten Nummer Long Hard Road (ist auch auf der oben erwähnten neuen Doppel-CD) ließ er gleich den nächsten Kracher vom Stapel und es entwickelte sich ein wunderbares Live-Musik-Erlebnis mit großem Spaß für Künstler und Publikum! Die Setlist war hervorragend abgeschmeckt, sie bot Schnelles und Langsames, Lautes und Leises, Altes und Neues, Trauriges und Lustiges, Rock, R+B, Blues, Funk, Soul, Rock`n Roll, einfach herrlich. Es ist immer wieder beeindruckend, was Mitch mit seiner Stimme anstellen kann, wie er eigentlich Bekanntes variiert und weiterentwickelt. Die langjährige Begleitband Engerling holt mich auch jedes Mal wieder aus den Socken: immer wenn man denkt „Jetzt ist es perfekt“, geht es im folgenden Jahr noch einen Tacken geiler! Eine neue Steigerung: Sehr Gut – Noch Besser – Engerling! Traditionell schloss ein wunderbares Soulkitchen einen äußerst vergnüglichen Musik-Abend. Als kleine Schmankerl habe ich Euch noch eine signierte CD (nämlich die obern erwähnte Doppel Live Talkies), eine signierte Eintrittskarte sowie ein Foto der Setlist mitgebracht (Mitch hat im Zugabenteil kurzfristig All Over Now gegen Jenny Take A Ride getauscht). Die Scheuer in Idstein ist eine prima Location und hoffentlich gibt es dort nächstes Jahr ein Wiedersehen! |